- Vorteile von Carsharing für Nutzer und Umwelt
- Carsharing-Nachteile für Kunden und Umwelt
- Kosten und Varianten von Mobility
- Abo oder Genossenschafter-Mitgliedschaft kündigen
- Sharoo – der Mitbewerber mit der innovativen Box
Die Schweizer sind gerne und viel unterwegs. Rund 90 Minuten pro Tag wendet jeder Schweizer für seine Fortbewegung auf. Das Auto ist mit 65 % der genutzten Verkehrsmittel weiterhin des Schweizers liebstes Kind. Doch immer mehr Autofahrer verzichten auf ein eigenes Fahrzeug und nutzen stattdessen Carsharingangebote. Dabei ist vor allem der Anbieter Mobility beliebt.
Wir haben die Vor- und Nachteile für die Nutzung von Carsharing mit Mobility analysiert.
Vorteile von Carsharing für Nutzer und Umwelt
Lohnt sich Mobility finanziell gegenüber der Anschaffung eines eigenen Autos?
Wer sein Auto liebt, der zahlt. Schon die Anschaffungskosten eines Fahrzeugs schlagen – je nach Modell und Ausstattung – mit CHF 15’000 bis CHF 60’000 zu Buche. Nach oben sind kaum Grenzen gesetzt. Diese Kosten hat ein Carsharingkunde, z. B. bei Mobility, nicht selbst zu tragen, da das Fahrzeug dem Anbieter gehört. Der Nutzer zahlt für seine Fahrten entweder eine minuten- oder stundenweise Pauschale plus Kilometerpauschale. Die hohen Fixkosten eines Fahrzeugs, wie Wartung, Reparaturen, Steuern und Versicherung werden gleichmässig auf alle Fahrzeugnutzer umgelegt und sind im Carsharingpreis bereits inbegriffen. Je nach Anbieter kann zusätzlich ein moderater Mitgliedsbeitrag anfallen.
Welche Fahrzeuge gibt es bei Mobility?
Die Fahrzeuge sind stets auf dem neuesten Stand der Technik. Bei guter Auslastung wird ein Fuhrpark vom Anbieter regelmässig erneuert, sodass die Autos selten älter als maximal drei Jahre sind. Ein grosser Vorteil der Carsharingnutzung ist sicher auch, dass der Fuhrpark des Anbieters aus unterschiedlichen Fahrzeugen besteht. Es können Kleinwagen, Limousinen, Transporter und manchmal auch Cabrios gebucht werden.
Muss ich Parkkosten bei Mobility selbst bezahlen?
Ein Problem ist in vielen Städten die Parksituation. Nicht nur, dass Parkplatzsuche zeitaufwendig sein kann, auch die Kosten können durch Parkhäuser oder kostenpflichtige Strassenparkplätze in die Höhe getrieben werden. Zumindest Letzteres entfällt: Die Parkkosten übernimmt der Anbieter eines Carsharingfahrzeugs.
Wie ist der Ablauf, wenn ich Tanken muss?
Den Prozess zum Tanken hat Mobility wirklich gut gelöst: Zum kostenfreien Tanken findet sich eine Tankkarte im Bordcomputer, die an allen kooperierenden Tankstellen einsetzbar ist. Tankvorgänge an anderen Tankstellen müssen per Rechnung mit Mobility abgerechnet werden, Geschäftsreisen mit Rechnung und Formular. Nach der Fahrt stellen Sie das Fahrzeug mit mindestens einer drittel Tankfüllung wieder am Ausgangsstandort ab. Bei Fahrten ins Ausland übernimmt Mobility die Benzinkosten zu den aktuell in der Schweiz üblichen Kosten gegen Vorlage einer Quittung.
Nach der Fahrt stellen Sie das Fahrzeug mit mindestens einer drittel Tankfüllung wieder am Ausgangsstandort ab. Und das geht so: Tankkarte in den Boardcomputer, Autoschlüssel ins Handschuhfach und mit der Mobility-Card oder dem SwissPass das Fahrzeug verschliessen.
Darf ich mit Mobility Fahrzeugen ins Ausland?
Die Reise ins europäische Ausland ist mit Mobility möglich, wenn der Mieter einen Wohnsitz in der Schweiz hat. Ziel dürfen die Länder des Deckungsbereichs der Mobility-Versicherung sein, also Europa und die ans Mittelmeer angrenzenden Staaten. Dabei sind spezielle Versicherungen, wie beispielsweise der Euroschutzbrief selbst abzuschliessen.
Lediglich einige Ausnahmen sind in den Geschäftsbedingungen festgehalten, in die Fahrten nicht erlaubt sind.
Ausgeschlossen sind:
- Russische Föderation
- Weissrussland
- Georgien
- Armenien
- Aserbeidschan
Hat der Mieter seinen Wohnsitz in der EU, darf er das Mobility-Fahrzeug nur innerhalb der Schweiz oder in seinem Wohnsitzland nutzen. Vorher muss er sich über die Zollbestimmungen informieren.
Notwendige Plaketten und Gebühren für Auslandsfahrten sind nicht im Mobility-Umfang enthalten und werden nicht erstattet. Dazu gehören Umweltplaketten, Mautgebühren, Strassenverkehrsgebühren und Autobahnvignetten außerhalb der Schweiz.
Mit dem Programm Mobility-Carpool sind generell keine Fahrten ins Ausland erlaubt.
Besonderer Service für Mobility-Kunden in Deutschland
Wer mit einem persönlichen Mobility-Abo nach Deutschland reist und erst dort ein Fahrzeug buchen möchte, kann dies mit seiner Mobility-Card bequem tun. Es fallen keine zusätzlichen Abo-Gebühren an und die Abrechnung erfolgt wie gewohnt über Mobility in Schweizer Franken. Dabei gelten jedoch die spezifischen Tarife vor Ort sowie die entsprechenden Geschäftsbedingungen.
Zudem können Sie mit Ihrer roten Mobility-Card oder dem SwissPass das Angebot der Deutschen Bahn bzw, deren Carsharing-Angebot flinkster.de nutzen. Über den Link „Reservationen Ausland“ warten 2‘500 Fahrzeuge an 600 Standorten auf die Mieter.
Dieses Angebot gilt nicht für Geschäftskunden.
Sonderkonditionen mit Hertz und Europcar
Das Anmieten von Car-Rental-Fahrzeugen im Ausland kann ebenfalls bequem über Mobility und seine Partner Europcar und Hertz zu Spezialkonditionen abgewickelt werden. Darunter fallen auch Nutz- und Luxusfahrzeuge für besondere Anlässe. In 150 Ländern können Car-Rental-Fahrzeuge dieser Mobility-Partner gebucht werden.
…In vielen Fällen lohnt es sich!
Es ist nicht wegzudiskutieren: Autos bleiben in der Schweiz täglich ca. 22,5 h ungenutzt. Gefahren werden sie insgesamt pro Person und Tag ca. 24 km, meistens für Strecken in der Freizeit. Darunter sind zu fast 50 % Wege unter 5 km Länge, z. B. zum Shopping oder Sportverein. Solche Kurzstrecken sind keine Freude für die Umwelt und das Fahrzeug. Carsharingnutzer entscheiden bewusster, wann sie ein Fahrzeug buchen und nutzen möchten. Sogar für Geschäftsreisende wird Carsharing immer attraktiver. Bereits ein Drittel aller Geschäftsreisenden hat das Modell für seine Zwecke getestet.
Ob zu privaten oder geschäftlichen Anlässen, die Auslastung eines Fahrzeugs über den kompletten Tag oder die gleichzeitige Nutzung durch mehrere Mitfahrer bringt ökologisch und ökonomisch Vorteile gegenüber einem Privatfahrzeug. Geringer ist die Umweltbelastung bei Fahrten mit einem Elektroauto, das ebenfalls bei immer mehr Carsharinganbietern gebucht werden kann.
Carsharing-Nachteile für Kunden und Umwelt
Für die meisten Autobesitzer hat Ihr Wagen nicht nur eine praktische Komponente. Vielmehr zählen auch die emotionale Verbundenheit und die Lust am Statussymbol Auto. Carsharingnutzer sehen in erster Linie das Transportmittel, die Kostensituation und die ökologischen Vorteile. Als Statussymbol kann der Leihwagen nicht dienen.
Die Verbreitung der Carsharingstationen bietet zwar eine gute Möglichkeit, unabhängig vom eigenen Fahrzeug zu werden. Flächendeckend ist der Carsharingmarkt jedoch noch nicht, vor allem in ländlichen Bereichen.
Zudem kann das gewünschte Fahrzeug zu dem geplanten Termin bereits vergeben sein oder muss früher wieder zurückgegeben werden. Wer vollkommen unabhängig und flexibel sein möchte, kommt um ein eigenes Fahrzeug nicht herum.
Auch Berufspendler profitieren vom Carsharingangebot kaum. Da die Nutzungsdauer abgerechnet wird, wäre die Nutzung eines Carsharingangebotes über die Dauer der täglichen Arbeitszeit unwirtschaftlich.
Kosten und Varianten von Mobility
Das Unternehmen Mobility hat sich von der 8-Personen-Genossenschaft zum grössten Carsharinganbieter der Schweiz entwickelt. Diese sukzessive Entwicklung spiegelt sich auch im vielseitigen Angebot. Hier ist tatsächlich für jeden etwas dabei. Fahrzeuge gibt es in 9 Kategorien, die per App, Telefon oder Internet reserviert werden können.
Öffnen und losfahren können Sie das Fahrzeug mit der Mobility-Card oder dem vorher aktivierten Swisspass.
Tipp: Wenn Sie erheblich früher zurückgekommen sind, als bei der Buchung angegeben, können Sie dies am Boardcomputer erfassen (Taste „ResEnde“) und erhalten so einen Teil der Buchungskosten zurück.
Um das Mobility-Angebot nutzen zu können, bietet das Unternehmen zielgruppenspezifische Möglichkeiten:
Testangebot: 4 Monate lang können Sie für CHF 43 Carsharing testen. Eine Fahrtengutschrift über CHF 10 erhält er dazu. Die Nutzung wird im Standardtarif je nach gewünschter Fahrzeugkategorie abgerechnet.
Jahrestarif: 12 Monate lang können Sie das Angebot für CHF 129 nutzen. Die Fahrtengutschrift beträgt CHF 30. Die Nutzung wird im Standardtarif je nach gewünschter Fahrzeugkategorie abgerechnet.
Click & Drive: Gelegenheitsnutzer können Click & Drive ohne Abogebühr nutzen. Die Nutzung wird im Standardtarif je nach gewünschter Fahrzeugkategorie plus Aufschlag abgerechnet. Dieser beträgt CHF 1,00 pro Stunde und CHF 0,10 pro gefahrenen Kilometer.
Genossenschaftstarif: 12 Monate lang können Sie das Angebot nutzen ohne Abogebühren, Fahrtengutschrift CHF 30. Die Nutzung wird im Standardtarif je nach gewünschter Fahrzeugkategorie abgerechnet.
Im Genossenschaftstarif werden Sie Miteigentümer und haben genossenschaftliches Mitspracherecht. Die Einschreibegebühr beträgt einmalig CHF 250 und CHF 1’000 Genossenschafterbeitrag (rückzahlbar bei Austritt). Folgegenossenschafter bezahlen einmalig CHF 125 und CHF 100 Genossenschafterbeitrag (rückzahlbar bei Austritt).
Studententarif: Besonders profitieren können Studenten der kooperierenden Universitäten und Hochschulen. Sie erhalten ein Testabo ohne Gebühr und können 4 Monate mit Mobility das Carsharing testen. Die Nutzung wird auch hier im Standardtarif je nach gewünschter Fahrzeugkategorie abgerechnet.
Lernfahrer-Abo: Auch Lernfahrer erhalten mit dem Lernfahrer-Abo zu günstigen CHF 49 ein attraktives Angebot. 6 Monate lang können Sie sich in Begleitung (CHF 59) Fahrpraxis aneignen.
Abo oder Genossenschafter-Mitgliedschaft kündigen
Wenn Sie Ihr Abo oder Ihre Mitgliedschaft als Genossenschafter kündigen möchten, ist es wichtig, rechtzeitig einen Blick auf die Fristen zu werfen.
Die Abo-Kündigung muss spätestens 4 Wochen vor Vertragsende schriftlich eingegangen sein. Sie betrifft auch den Selbstbehalt 300. Vorzeitige Kündigungen sind ausgeschlossen.
Mit unserem Kündigungsvorlagen für Mobility kündigen Sie bequem und sicher.
Genossenschafter können mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten per schriftlicher Austrittsmitteilung zum 30.06. oder 31.12. des Jahres aus der Genossenschaft austreten.
Sharoo – der Mitbewerber mit der innovativen Box
Mobility ist seit 2014 an seinem Mitbewerber Sharoo beteiligt. Auch das Unternehmen Migros ist mit ihrer Tochter m-way in die Idee investiert.
Das Start-up bietet keine kostenintensive Flotte für sein Carsharing an, sondern Privatfahrzeuge. Zur Verfügung gestellt von privaten Autobesitzern, kann man ein Auto oder einen Transporter für den Citybereich stundenweise, tageweise oder für längere Touren anmieten.
Das Konzept ist denkbar einfach: Wer sein Fahrzeug vermieten will, schließt mit Sharoo ein Abo ab und erstellt sein Profil. Auch Firmen können die Fahrzeuge ihres Fuhrparks auf diese Weise in den ungenutzten Zeiten beispielsweise an ihre Mitarbeitenden vermieten. Der Eigentümer kann Vermietungszeiten nennen, gewünschte Nutzerkreise bestimmen und seinen Preis festlegen. Das Benzin ist inbegriffen, da der Vermieter die Spritkosten trägt. Für die Versicherung des Fahrzeugs ist ebenfalls gesorgt.
Gegen Kostenbeteiligung wird das wichtigste Utensil, die Sharoo Box, in das Fahrzeug eingebaut. Diese ermöglicht dem Mieter über das Smartphone via Bluetooth das Öffnen des Autos, ohne dass vorher eine zeitaufwendige Schlüsselübergabe erfolgen müsste. Bluetooth hat den Vorteil, dass die Verbindung auch in Tiefgaragen oder sonstigen Orten funktioniert, die anderweitig nicht erreichbar wären. Die Verbindung ist über eine mehrfache Verschlüsselung gesichert. Der Autoschlüssel wird vom Vermieter an einem uneinsehbaren Platz direkt im Auto deponiert. Dieses Schlüsseldepot erfährt ein Mieter erst nach erfolgreicher Buchung.
Gleichzeitig verfügt die Sharoo Box über GPS zur Distanzmessung und zeichnet die gefahrenen Kilometer ganz nebenbei auf. So kann später unkompliziert abgerechnet werden. Fehleranfälliges Aufschreiben der Kilometerleistung entfällt.
Über eine von Sharoo entwickelte App für das Smartphone kann das nächstgelegene passende Auto mit einer Sharoo-Box geortet und gefunden werden. Fahrzeuganbieter und Interessenten treten direkt miteinander in Kontakt. Nach erfolgter Buchung kann der Mieter das Fahrzeug aufsuchen, mittels Smartphone öffnen, den Schlüssel im Auto entnehmen und losfahren. Das Abstellen funktioniert ebenso unkompliziert am jedem vereinbarten Ort.
Die Höhe des Mietpreises richtet sich nach Fahrzeug, Mietdauer und Kilometerleistung. Getankt wird meist mit einer im Auto befindlichen Tankkarte. Nutzt der Vermieter diese nicht, rechnet der Mieter die Tankkosten mit ihm direkt per Rechnung ab.
Carsharing ist ein Konzept, das immer mehr Anhänger findet und die Umwelt entlastet. Sharoo hält durch seine technischen Entwicklungen zusätzlich viel Komfort für die Nutzer bereit. So wird Mobilität ohne eigenes Fahrzeug erfrischend unkompliziert und attraktiv. Eine Garantie für den einwandfreien Zustand erhält man bei einem Privatfahrzeug jedoch nicht.